Angriff von Burschenschaftlern auf einen Passanten

KSR

In der letzten Woche gab es erneut einen Angriff von Burschenschaftlern gegen einen friedvollen Passanten. Offenbar war es den Verbindern der pflichtschlagenden Verdensia nicht angenehm, dabei fotografiert zu werden, wie sie ihre Fassade vom Schriftzug 'Fuck AfD' befreiten. Der Passant, Sprecher der Wohnrauminitiative, wurde nach einer kurzen Diskussion mit Gewalt von seinem Fahrrad geschubst.

Dieser Vorgang war weder zufällig noch ein Einzelfall, sondern entspricht dem Männlichkeitsideal der Burschenschaften, in dem Gewalt eine feste Rolle hat. Pflichtschlagende Verbindungen wie die der Angreifer tragen noch heute Mensuren aus, Fechtkämpfe ohne jegliche Schutzkleidung. Diese ritualisierte Gewalt soll den Charakter schulen; wie dieses Ideal dann aussieht, verdeutlicht auch dieser neue Vorfall.

Burschenschaften und insbesondere pflichtschlagende Verbindungen sehen sich als selbsternannte geistige 'Elite', die über das Lebensbundprinzip Seilschaften in Politik und Wirtschaft bilden. Antifeminismus, die Ablehnung jeglicher Emanzipationsbemühungen, häufig gepaart mit einem aggressiven, ethnisch definierten Nationalismus sind Grundpfeiler der Neuen Rechten und der Identitären Bewegung, in denen viele Burschenschaftler aktiv sind. Die Grenzen zum offenen Rechtsextremismus sind dabei fließend, besonders organisiert sich dieses Spektrum allerdings auch in der AfD.

"Organisationen wie die Burschenschaften, die ihre Mitglieder zu Gewalt erziehen und ihr reaktionäres Gedankengut verbreiten wollen, muss Anerkennung und gesellschaftlicher Raum versagt werden", erklärt Rasmus Schad von der Linksjugend ['solid] und Kreissprecher des Kreisverbands DIE LINKE. Göttingen/Osterode. "Wir, der Kreissprecher*innenrat, verurteilen diesen Angriff scharf; für solche tätlichen Übergriffe darf kein Platz in Göttingen sein!"