Sozialismus - über Widersprüche und Perspektiven

Ort: Literaturhaus, Nikolaistr. 22, Göttingen

mit Frank Deppe (Politikwissenschaftler und Buchautor)

Drei Jahrzehnte nach der welthistorischen Wende 1989 formieren sich sehr unterschiedliche weltweite Protestbewegungen. Die Erschütterungen der Corona-Pandemie haben grundlegende Fragen des sozialen Zusammenhalts wieder verstärkt auf die Tagesordnung gesetzt.

Eine »Transformation« ist in ökologischer, sozialökonomischer und politischer Perspektive unaufschiebbar geworden.

Die Debatte über die Wiederauferstehung des Sozialismus wirft dabei viele Fragen auf. Dazu gehört das Lernen aus gescheiterten praktischen Versuchen.

Frank Deppe zeichnet in seinem Buch die Geschichte des modernen Sozialismus seit dem frühen 19. Jahrhundert nach und nimmt die Wellen und Zyklen der Kräfte, Programme und Strategien im Kampf für eine neue Gesellschaftsordnung in den Blick. Entscheidend ist für ihn die Frage, ob der Weg »Klasse – Partei – Staat« (der durch die Struktur der kapitalistischen Gesellschaft und ihres politischen Systems objektiv vorgegeben ist) in einer historischen Sackgasse endet oder zu Verhältnissen beiträgt, in denen demokratische Rechte und Freiheiten mit sozialer Gerechtigkeit, Schutz der Umwelt und der Natur und entwickelten Formen der Selbstverwaltung verbunden sind.

Wir wollen mit ihm über Akteure und Bündnisse, über Gegenkräfte und Perspektiven diskutieren.

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Frank Deppe ist emeritierter Professor für Politikwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg. Er hat zahlreiche Publikationen zur politischen Theorie, Geschichte und Politik der Arbeiterbewegung und zur politischen Soziologie der Gewerkschaften veröffentlicht. Deppe ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Rosa-Luxemburg-Stiftung.