800 Göttinger*innen demonstrieren im Zuge des Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst

Kristof Roloff für den KV

Am vergangenen Samstag versammelten sich um 15:00 Uhr etwa 800 Kolleginnen & Kollegen aus dem Sozial- und Erziehungsdienst, sowie Gewerkschaften, Parteien und Jugendverbände am Göttinger Gänseliesel und zogen anschließend queer durch die Innenstadt über den Wilhelmsplatz, das Carré sowie den Nikolaikirchhof.

Am vergangenen Samstag versammelten sich um 15:00 Uhr etwa 800 Kolleginnen & Kollegen aus dem Sozial- und Erziehungsdienst, sowie Gewerkschaften, Parteien und Jugendverbände am Göttinger Gänseliesel und zogen anschließend quer durch die Innenstadt über den Wilhelmsplatz, das Carré sowie den Nikolaikirchhof. Die Gewerkschaftssekretärin Julia Niekamp sprach in einer kämpferischen Rede von der Doppelmoral vieler bekannter Politiker*innen aus der SPD. So prangerte sie Göttingens Oberbürgermister Horst Köhler an, der für die Forderungen der Streikenden zwar Verständnis habe, allerdings die "Interessen der Stadt Göttingen und die Interessen der Streikenden" abwiegen müsse und den Forderungen der Kolleginnen & Kollegen daher nicht nachkommen könne.

Ratsherr Patrick Humke (DIE LINKE) fordert indessen eine Lohnerhöhung von mindestens 10% für die Beschäftigten, bessere Personalbemessung gegen Arbeitsverdichtungen, den Erhalt von Fachkräften gegen eine schleichende Entprofessionalisierung und die Anerkennung der Vorbeschäftigungszeiten bei der Stufenzuordnung. Diese Forderungen werden in einem Antrag zur Sitzung des Rates der Stadt Göttingen am 12. Juni 2015 von der GöLINKE. Ratsfraktion eingebracht.

DIE LINKE kämpft für den Schulterschluss aller Arbeitnehmerinnen & Arbeitnehmer und jungen Auszubildenden - unabhängig von ihrer Gewerkschaftszugehörigkeit. Die zunehmenden Streiks bei der Deutschen Bahn, Post und nun auch im Sozial- & Erziehungsdienst müssen miteinander verbunden werden. Nur gemeinsam können wir den Forderungen nach höheren Löhnen und weniger Leistungsdruck genügend Ausdruck verleihen. Dazu Kristof Sebastian Roloff von der Linksjugend ['solid] Göttingen: "In den aktuellen Tarifkonflikten geht es um die Verteidigung und Wiederherstellung guter öffentlicher Dienstleistungen für alle. Die Chance, einen gemeinsamen, koordinierten Arbeitskampf zu organisieren, ist zum Greifen nahe. Das Potenzial für breite Solidaritätsaktionen durch alle Gewerkschaften, Elternverbände, politische und andere Organisationen ist da. Worauf warten wir noch?"