Dokumentiert: Solidaritätserklärung

RFB

 

Liebe polnische Genossinnen und Genossen, liebe Freunde,

die gegenwärtigen Klassenkampfbedingungen in Polen sind extrem schwierig. Sie sind vielleicht die Schwierigsten in ganz Europa. Dazu zählt vor allem das Verbot kommunistischer/sozialistischer Symbolik, Äußerungen und Betätigung. Der Sozialismus, der auch in Polen allen Menschen über Jahrzehnte ein menschenwürdiges Leben garantierte, wird heute mit dem barbarischen, menschenverachtenden Faschismus gleichgesetzt. Das überaus reaktionäre Regime des Klassenfeindes setzt seine Repressionsorgane ein, um alle progressiven Stimmen zu unterdrücken. Genossinnen und Genossen werden für Ihr politisches Wirken vor Gericht gezerrt. Während Linke verfolgt werden, werden rechte paramilitärische Verbände gebildet und gefördert. Trotz alledem haltet Ihr die Fahne der Arbeiterklasse in Polen hoch. Dafür gilt Euch unser Dank und unsere Hochachtung.

Das aggressive Agieren des Klassenfeindes kann nur eines bedeuten: Er hat auch heute große Angst vor dem Gespenst Kommunismus. Daran ändert auch die aktuelle Schwäche der progressiven Kräfte nichts. Hundertausende Polen waren und sind nach der Konterrevolution gezwungen, im Ausland ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das kapitalistische System ist nicht in der Lage, ihnen ein vernünftiges Auskommen in ihrer Heimat zu sichern. Die unsterbliche Befreiungstat der Roten Armee soll ausradiert werden. Stattdessen soll das Bild der russischen Bedrohung in die Köpfe gepflanzt werden. Dazu werden Denkmäler zerstört und Straßen umbenannt. Das Regime in Warschau lädt den USA-Imperialismus ein, Militärbasen auf dem Gebiet Polens zu eröffnen und an die Grenzen Russlands vorzurücken. Die Bevölkerung Polens muss die Herren aus den USA dann auch noch aus eigener Tasche bezahlen. Im Falle einer Aggression gegen Russland werden sie die ersten Opfer eines russischen Verteidigungsschlages sein. Von Polen würde in diesem Fall wohl nichts übrig bleiben. Das Gleiche gilt übrigens auch für Deutschland. Angesichts dieser Tatsachen will die Reaktion jede positive Erinnerung an Volkspolen und den Sozialismus auslöschen. Niemand soll auf die Idee kommen, im Sozialismus einen Ausweg aus der Barbarei des Kapitalismus zu suchen. Schon ein Engagement für den Frieden oder für gute Nachbarschaf mit Russland kann unter den aktuellen Bedingungen vom Repressionsapparat leicht kriminalisiert werden. Man muss dazu die Menschen, die sich dafür einsetzen, nur in die "linke Ecke" rücken.

Noch ist es in Deutschland nicht verboten, mit linker Symbolik in die Öffentlichkeit zu gehen und linke Positionen öffentlich zu vertreten. Insoweit sind die Kampfbedingungen hierzulande deutlich günstiger. Die Frage ist: Wie lange wird dies noch so sein? Wir sehen in Polen, wie schnell sich das ändern kann. Unsere Antwort kann nur sein: Wir müssen unsere Zusammenarbeit weiter vertiefen und uns noch stärker gegenseitig unterstützen - ganz im Sinne des Proletarischen Internationalismus. Wir müssen Strategien und Taktiken Entwickeln, mit denen wir auch unter erschwerten Bedingungen und sogar in der Illegalität wirksam werden können.

Wir möchten Euch versichern: Der Revolutionäre Freundschaftsbund (RFB) steht fest an Eurer Seite. Die Kriminalisierung des wissenschaftlich begründeten Marxismus-Leninismus ist ein Verstoß gegen die in der UN-Menschenrechtscharta garantierte Meinungsfreiheit und die Freiheit der Wissenschaft. Wir fordern: Auch die polnische Regierung hat sich an diese Normen zu halten. Die militärische Bedrohung Russlands von polnischem Boden aus gefährdet den Frieden.

Wir fordern: Schluss mit der Bedrohung Russlands! Schluss mit der Stationierung ausländischer Streitkräfte in Polen!

Liebe Genossinnen und Genossen, die im RFB organisierten Thälmann-Freunde werden nach Kräften mit Euch kämpfen. ¡No Pasarán!

Mit revolutionärem Gruß
Rot Front!

Eure Genossinnen und Genossen vom Revolutionären Freundschaftsbund - Ernst Thälmann und Kameraden (RFB) e.V.

5. Juli 2019