Auf solcherMaaßen agierende Verfassungsschützer sollte man ein wachsames Auge haben.

Gerd Nier

Was man denn wohl für einen „Judaslohn“ vom Verfassungsschutz dafür bekommt, sich in linke Studentenorganisationen einzuschleichen, Gremien zu unterwandern und Menschen auszuforschen? Hat man sowas vor nicht all zu langer Zeit als übelste Stasi-Methoden gekennzeichnet?

Herr Maaßen musste nach langem Tauziehen in den immer noch recht gut bezahlten Ruhestand gehen. Welches Erbe er uns hinterlässt, kann man nur ahnen. Sicher, den Göttinger Spitzel, den man auf die Alternative Linke Liste angesetzt hat, hat er nicht selbst eingesetzt, sondern dafür zeichnet der niedersächsische Verfassungsschutz verantwortlich. Aber für die Strukturen, für die Denkweise und die ausgewählten Feindbilder in den Verfassungsschutzgliederungen scheint er durchaus als Vorbild gedient zu haben. Es erhärtet sich immer mehr der Verdacht, dass sich hier „ein Staat im Staate“ formiert hat, der in Teilen  noch in der Tradition eines Reinhard Gehlen, Generalmajor unter Hitler und erster Chef des BNDs, steht. Es ist mehr als überfällig, die Arbeitsweise, ja die Existenzberechtigung des Verfassungsschutzes in Frage zu stellen.