Unverhältnismäßiges Polizeiaufgebot für die Ortsbegehung der Stadt Göttingen im Gebäudekomplex Groner Landstraße 9-9b

Am frühen Dienstagmorgen startete ein Großeinsatz am Wohnkomplex Groner Landstraße 9, 9a, 9b. Zwei Hundertschaften sollen eingesetzt worden sein für eine Ortsbegehung der Stadt Göttingen „zur Verbesserung der Lebensumstände“, so berichtet das Göttinger Tageblatt (Brakemeier, 09.04.2024). Teil des Einsatzes seien außerdem mehrere Drohnen, die die Gebäude währenddessen überfliegen, bewaffnete Polizisten und das Filmen aller Seiten des Gebäudekomplexes.

Lisa Zumbrock, Kreissprecherin der Partei Die Linke Göttingen/Osterode dazu: „Der Einsatz ist völlig unverhältnismäßig. Die polizeilichen Maßnahmen klingen eher nach einer Hausdurchsuchung als nach einer Ortsbegehung „zur Verbesserung der Lebensumstände“. Mit dem massiven Aufgebot sorgt man wissentlich dafür, dass in der Göttinger Bevölkerung Ressentiments geschürt werden. Es ist ein Skandal, dass die Stadt offenbar nicht aus den Fehlern während der Pandemie gelernt hat, als 2020 das ganze Gebäude aufgrund einer kollektiv verordneten Corona-Quarantäne von den Bewohnerinnen und Bewohnern für einige Tage nicht verlassen werden durfte. Die Stadt hat zudem lange Zeit dabei zugesehen, wie das Gebäude verfällt und schafft jetzt ein Bedrohungsszenario für eine Ortsbegehung, das den Anschein erweckt, dass eigentlich nach anderen Dingen gesucht wird als nach Gebäudemängeln. Das muss aufgeklärt werden.“