Armutsrenten verschwinden nur mit echter Mindestrente und 13 Euro Mindestlohn

Rund 22 Millionen Menschen beziehen in Deutschland eine Rente. Aber für viele von ihnen reicht diese kaum zum Leben: Ende 2020 haben so viele Menschen wie noch nie wegen einer zu niedrigen Rente Grundsicherung bezogen. Betroffen sind insbesondere Frauen.

Renten von ein paar Hundert Euro im Monat bleiben auch mit der neuen Grundrente möglich. „Das reicht vorne und hinten nicht“, meint Victor Perli, der für die Linksfraktion im Haushaltsausschuss des Bundestags sitzt.

Die LINKE fordert deshalb eine Mindestrente von 1.200 Euro im Monat und eine Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent des durchschnittlichen persönlichen Einkommens. Eine echte Grundrente gibt es in den Niederlanden, dort beträgt sie aktuell 1.219 Euro netto, unabhängig von vorheriger Arbeit.

In Deutschland spiegeln die Renten die Löhne im Laufe eines Arbeitslebens wieder. Niedrige Löhne bedeuten daher eine geringe Rente. In Deutschland arbeiten mehrere Millionen Menschen zu Niedriglöhnen. „Nur mit einem Mindestlohn von 13 Euro, wie ihn die LINKE fordert, käme es nicht zu Renten unter 1.200 Euro“, erklärt Perli.

Die unter SPD-Regie eingeführte Riester-Rente gilt als gescheitert. „Davon haben nur private Versicherungsfirmen profitiert“, kritisiert Perli. „Wir wollen eine echte gesetzliche Rente, die den Lebensstandard sichert. Riester-Sparer sollen ihr Geld auf ihr öffentliches Rentenkonto umlegen können, wo es in Sicherheit vor Spekulanten wie dem BlackRock-Lobbyisten Friedrich Merz von der CDU ist“, sagt Perli.

Die LINKE will außerdem das Renteneintrittsalter wieder auf 65 Jahre senken. „Die Rente mit 67 wurde unter SPD-Minister Franz Müntefering eingeführt. Aktuell fordern vor allem Unternehmensverbände ein noch höheres Eintrittsalter. „Nur die LINKE kämpft wirklich gegen das Schuften bis zum Umfallen“, so Perli.