Dokumentiert: Rede von Eckhard Fascher (DIE LINKE.) auf der Kundgebung zum 76. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus am 8. Mai 2021 in Göttingen

VVN-BdA

Liebe Anwesende,

heute vor 76 Jahren wurde der 2. Weltkrieg beendet, Nazideutschland besiegt und damit Europa vom Faschismus befreit.

12 Jahre Verbrechen der Superlative mit industriellem Völkermord, kaum vorstellbaren Kriegsverbrechen waren vorbei. Verbrechen, die so bisher einmalig in der Menschheitsgeschichte waren. Dazu wurde heute schon einiges gesagt.

76 Jahre sind eine lange Zeit, 12 Jahre relativ kurz. Doch die Folgen dieses kurzen Zeitraums von nur zwölf Jahren sind immer noch deutlich spürbar und werden auch die nächsten 76 Jahre spürbar bleiben.

Unsere Gesellschaft hat sich in diesen letzten 76 Jahren deutlich verändert. Auch Dank 1968. So gibt es zum Beispiel mittlerweile eine Toleranz gegenüber abweichenden sexuellen Orientierungen wie zum Beispiel Homosexualität. 

Aber es gibt immer noch in weiten Teilen der Gesellschaft Rassismus und autoritäre Einstellungen bis hin zu Morden. So ergaben gemeinsame Recherchen von FR, TS und Die Zeit von 1990 bis  September 2020 eine Mindestzahl von 187 rechtsextremen Morden in Deutschland. Auch über die aggressive Politik gegenüber Russland oder auch China wurde heute schon einiges gesagt.

Der Tag der Befreiung, der 8. Mai, muss als antifaschistischer Gedenktag Feiertag werden. Dazu habe ich bei meiner Recherche stellvertretend für viele zwei kluge Begründungen gefunden. Der DGB-Bundeskongress beschloss 2018: „Dieser Tag soll ein Tag gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung jeglicher Form werden. Es soll außerdem darauf hingewirkt werden, dass an diesem Tag bundesweit Veranstaltungen zum Thema Antifaschismus durchgeführt werden.“

Die Fraktionsvorsitzenden meiner Partei, Amira Mohamed Ali und Dietmar Bartsch, meinten zum 8. Mai 2020 : „Frieden und Demokratie sind keine Naturgesetze. Für sie einzustehen und Faschismus, Krieg und Rassenwahn eine klare Absage zu erteilen, ist die historische Aufgabe, die unserer Gesellschaft heute und auch in der Zukunft immer zukommen wird.“

Ja, wir brauchen einen Tag des Antifaschismus als Gedenktag des Kampfes für Menschenrechte, für Frieden, gegen Rassismus und für Toleranz.

Eckhard Fascher
Landratskandidat der Partei DIE LINKE
Mitglied des Sprecher*innenkreises der Göttinger Linken