Ortsverband Göttingen der Partei DIE LINKE. zu den Kapriolen der (ehem.) Göttinger Ratsfraktion der GöLinken

Mehr mit Amüsement als mit Ärger hat der Ortsverband Göttingen der Partei DIE LINKE. die Umbenennung der GöLinke-Ratsfraktion in „Antifaschistische Linke. Ratsfraktion Göttingen“ und den damit vorbereiteten Sonderantritt bei der Kommunalwahl 2016 zur Kenntnis genommen. „Der Fraktionsvorsitzende Humke ist schon seit langer Zeit nicht mehr in der Lage, personelle oder inhaltliche Mehrheiten zu erringen, und zwar weder in der WählerInnengemeinschaft Göttinger Linke noch in Kreis- und Ortsverband der Partei DIE LINKE. Es wäre wenig überraschend, wenn dieser ‚geniale‘ Schachzug den Beginn der Selbstbeendigung der Laufbahn dieses egomanen Polit-Alleinunterhalters markieren würde.“, sagte der Sprecher des Ortsverbandes Dr. Peter Strathmann.

Mit Sorge sei allerdings zu betrachten, wie mit leichter Hand hier politische Inhalte für das onanistische Politikverständnis eines Narzißten funktionalisiert würden. Fortschrittliche Kommunalpolitik im allgemeinen wie auch im Bereich Antifaschismus und Internationale Solidarität im besonderen hätten seit je zum politischen Profil der WählerInnengemeinschaft Göttinger Linke gehört und seien keineswegs aufgegeben worden. „Nicht ohne Grund hat sich der Ortsverband Göttingen der Partei DIE LINKE. bereits im Sommer letzten Jahres für einen Kommunalwahlantritt im Rahmen dieses Bündnisses ausgesprochen und diesen im Januar auch verbindlich beschlossen. Wer an einer linken Kommunalpolitik mit sozialistischer und internationalistischer Perspektive interessiert ist, wird diese Zielsetzung in der GöLinken wiederfinden, nicht jedoch im marginalen Gefolge eines selbstverliebten Sektierers.“, sagte Dr. Strathmann abschließend.

DIE LINKE., Ortsverband Göttingen, der SprecherInnenrat

 

Dokumentiert: Brief an den OV

Liebe Genossinnen und Genossen,

seit 1991 war ich zuerst Mitglied der Linken Liste Göttingen, später bis zu meinem beruflich bedingten Umzug nach Berlin Anfang 2013 Mitglied der Göttinger Linken und stellv. Vorsitzender des Gesamtpersonalrates der Stadt Göttingen.

Auch in Berlin bin ich weiterhin in der Partei DIE LINKE im Bezirksverband Charlottenburg-Wilmersdorf aktiv. Die Stellungnahme des Göttinger OV-Vorsitzenden unserer Partei, Dr. Strathmann, zur "Abwahl der Basis" durch die bisherige Ratsfraktion der Göttinger Linken (Wahlbündnis) finde ich ausgewogen und klar. Auch die Überschrift im 'Göttinger Tageblatt' vom Samstag, 28.11.15 sagte eigentlich alles. Wer den Genossen Humke kennt, weiss, dass er nicht verlieren kann. (Trotz Aufforderung der Basis der GöLi vor fast 2 Jahren, das Mandat niederzulegen, weil das Vertrauen zerstört war, gab er dieses nicht ab.) Aus begründeter Angst, von der GöLi nicht mehr aufgestellt zu werden, schafft er sich nun ein neues 'Spielzeug', das mit dem anerkannten Begriff Antifaschismus arbeitet. Allerdings: Dieser Versuch endet m.E. entweder komplett im Sektierertum oder aber die neue Fraktion dient sich im Rat um kleiner Erfolge willen dem Schlapeit-Beck Flügel der SPD an. Der kurdische Genosse Civar Akad macht im wesentlichen weiter Hochschulpolitik und zu Thorsten Wucherpfennig ist eigentlich alles gesagt, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass er in dem Moment aus der Partei austrat, als er als bezahlter Mitarbeiter der Ratsfraktion zu Beginn dieser Legislatur ausschied. Das war tatsächlich völlig unpolitisch.

Es bleibt festzustellen, dass man Reisende nicht aufhalten kann, sondern ziehen lassen sollte. Hoffen wir mal, dass der Schaden für die Partei DIE LINKE und die Wählergemeinschaft Göttinger Linke nicht allzu groß wird.

Soldarische Grüße Rüdiger Deissler, Berlin, früher Göttingen (bis 2013)