Todbringende Wertegemeinschaft

Gerd Nier für den KV

Neun Millionen Euro wären nach offiziellen Angaben monatlich notwendig, um das italienische Mare Nostrum-Konzept fortzuführen, das auf die Rettung von Bootsflüchtlingen ausgelegt war. Neun Millionen Euro der Wertegemeinschaft Europa, um möglichst viele der verzweifelten und ausgebeuteten Menschen zu retten, die ihrem Hunger- und Bürgerkriegskontinent Afrika übers Mittelmeer entfliehen wollen.

<xml></xml>Neun Millionen Euro wären nach offiziellen Angaben monatlich notwendig, um das italienische Mare Nostrum-Konzept fortzuführen, das auf die Rettung von Bootsflüchtlingen ausgelegt war.  Neun Millionen Euro der Wertegemeinschaft Europa, um möglichst viele der verzweifelten und ausgebeuteten Menschen zu retten, die ihrem Hunger- und Bürgerkriegskontinent Afrika übers Mittelmeer entfliehen wollen.

Für Meldungen in unseren Medien über eine der zur Zeit größten humanitären Katastrophen eignen sich nur noch die ganz großen Tragödien mit hunderten von Toten an einem Tag, wie jetzt gerade einmal wieder. Die tagtäglich im Mittelmeer ertrunkenen  Menschen in kleinerer Zahl , die sich aber auf Tausende summieren, wird kaum mehr registriert. Vermutlich nur ein drei bis vier Millionen Euro mehr, als für das als Abschreckung und in keinster Weise auf Hilfe ausgerichtete Frontexprogramm Triton, können 28 Staaten der Europäischen Union nicht aufbringen, um Menschenleben zu retten.

Um ein paar Millionen Euro zu sparen, nimmt diese Wertegemeinschaft billigend in Kauf, dass weiterhin  für dringend auf Hilfe angewiesene Menschen das Mittelmeer zum Friedhof wird.

Wie abgestumpft, zynisch und unmenschlich sind denn nur unsere europäischen Repräsentanten gegenüber diesem Elend. Die gleichen Politiker, die mit einem Wimpernzucken Milliarden Euro als Rettungsschirme für Banken beschließen. Wobei sie  dann immer deutlich betonen, wie systemrelevant diese Banken sind; Menschenleben sind das für sie anscheinend nicht.