Jugendzentrum Geismar retten!

Die Linke Göttingen/Osterode

Das Jugendzentrum Geismar steht vor dem Aus. Nach einer Brandverhütungsschau im Februar droht der Göttinger Milde Stiftung nun die Kündigung des Mietvertrags – angeblich wegen zu hoher Kosten für notwendige Brandschutzmaßnahmen. Statt gemeinsam nach realistischen Lösungen zur Sanierung zu suchen, soll eine der zentralen Anlaufstellen für Jugendarbeit in Geismar geschlossen werden.

Das Jugendzentrum ist seit 50 Jahren ein fester Bestandteil der sozialen Infrastruktur im Stadtteil. Es leistet unverzichtbare Arbeit in der offenen Kinder- und Jugendarbeit, bietet verlässliche Anlaufstellen für benachteiligte junge Menschen und fördert demokratische Bildung sowie gesellschaftliche Teilhabe. Gerade angesichts zunehmender sozialer Spaltung und politischer Polarisierung braucht es solche Räume – als Orte, in denen junge Menschen gehört werden, sich organisieren und gemeinsam Zukunft gestalten können.

Besonders alarmierend ist die Rolle der Göttinger Milde Stiftung. Sie ist zwar formal eine Stiftung, wird aber de facto durch die Stadt Göttingen verwaltet – Entscheidungen treffen städtische Mitarbeiter*innen, nicht demokratisch legitimierte Gremien. Politische Beschlüsse, etwa durch den Jugendhilfeausschuss, können die Stiftung nicht binden. Diese Konstruktion schafft eine gefährliche Grauzone zwischen Verwaltung und politischer Verantwortung.

Die Linke Göttingen/Osterode kritisiert dieses undemokratische System als skandalös. Lisa Zumbrock kommentiert: „Die Stadt Göttingen nutzt hier eine Stiftung, um sich ihrer politischen Verantwortung für soziale Infrastruktur zu entziehen.Während im Jugendhilfeausschuss über Jugendarbeit diskutiert wird, trifft die faktische Entscheidung über das Aus einer Einrichtung wie dem JZG die Verwaltung – ohne politische Kontrolle, ohne Transparenz, ohne Beteiligung der Betroffenen.“

Statt die Mängel am Gebäude zu beheben und die wichtige Arbeit des Jugendzentrums abzusichern, wird der finanzielle Aufwand übertrieben – mit einer zunächst im Raum stehenden Fantasiesumme von 10 Millionen Euro, für die es bis heute kein Gutachten gibt. Wir stellen uns mit unseren Forderungen an die Seite des Stadtjugendrings und des Mädchenarbeitskreises und fordern:

• Sofortigen Stopp der Kündigungspläne durch die Milde Stiftung
• Offenlegung der tatsächlichen Kosten für Brandschutzmaßnahmen
• Demokratische Kontrolle städtischer Stiftungen durch den Rat
• Einen langfristigen Erhalt und die finanzielle Absicherung des Jugendzentrums Geismar
• Einbeziehung des Trägers, sowie des Jugendamts in alle weiteren Schritte