Bis der letzte Vorhang fällt: Landesregierung will drastisch im Kulturbereich kürzen

Der Haushaltsentwurf des Niedersächsischen Finanzministeriums sieht für die kommenden Jahre erhebliche Einsparungen im Kulturbereich. So sollen im Rahmen eines Corona-Schuldenabbaus für 2022/23 die geplanten Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst (TVöD) am Staatstheater Hannover und den kommunalen Bühnen in Niedersachsen nicht übernommen werden. Zudem werden weitere Investitionskosten, die zum Erhalt der Spielfähigkeit dringend benötigt werden, nicht übernommen.

Dazu erklärt Lars Leopold, Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN: „Während des corona-bedingten Lockdowns hat die Landesregierung Kunstschaffende und kulturelle Einrichtungen im Regen stehen lassen. Die jetzt geplanten Einschnitte bei der Theaterfinanzierung sind angesichts des immensen Investitionsstaus an unseren Theatern ein Skandal und zwingen die Theaterleitungen, noch prekärere Arbeitsverhältnisse zu begründen. Dabei ist Niedersachsen jetzt schon bundesweit auf dem drittletzten Platz, was die Pro-Kopf-Ausgaben für Kultur angeht. Das wird sich auch nicht ändern, wenn die Landesregierung weiter wie ein Elefant im Porzellanladen mit dem Rotstift durch unsere Kulturlandschaft trampelt.“

Landesvorstandsmitglied Stephanie Tietz-Janssen ergänzt: „Durch die Folgen der Corona-Krise und früheren Spar-Runden gehen viele Kulturschaffende bereits auf dem Zahnfleisch. Befristete, niedrig vergütete Arbeitsverhältnisse und der hohe Anteil von Projektförderung lassen keine Rücklagenbildung zu, so dass jede weitere Einsparung im Kulturbereich zur Existenzbedrohung wird. Statt den Haushalt auf dem Rücken unserer Theater und deren Beschäftigten sanieren zu wollen, muss die Landesregierung endlich mehr in Kunst und Kultur investieren. Ziel muss es sein, Kultur und Kulturförderung zu erhalten und gleichzeitig für die Zukunft krisenfest zu gestalten. Kurzum: Dabei geht es auch um eine auskömmliche Finanzierung unserer Theater!  Deshalb unterstützen wir die Aktion #RetteDeinTheater 2021, mit der Theatermacher:innen an die Protestaktion aus dem Jahr 2018 anknüpfen.“

Die Petition #RetteDeinTheather 2021 kann hier gezeichnet werden: #rettedeintheater - Keine Kulturwüste in Niedersachsen! - Online-Petition (openpetition.de)